[Wandern] Nibelungensteig, 13.05.2010

Anreise

Tja, eigentlich wollte ich gemütlich gegen 15:00 Uhr in Zwingenberg sein, was wurde??? 17:30 Uhr :-( Nicht nur die schlechte Beratung am Schalter vor Wochen ärgert mich, nein, es gibt auch zweistunden Takte für Züge :-( mit so etwas rechnet „mann“ ja nun wirklich nicht… (Siegen - Frankfurt). Mit dem Nahverkehr 1) kommt man von Köln überhaupt nicht vernünftig nach Frankfurt… schon garnicht, wenn der Fahrplan in Aachen durcheinander gewirbelt wird…

Zumindest bin ich heile angekommen und mein Hotelzimmer sieht gut aus und der Service hier stimmt bis jetzt!!! Ich werde jetzt mal die City erkunden gehen…

CUT

Wie zu erwarten gab es in den nachfolgenden Hotels kein Internet, und mein Handy sollte für wichtigere Dinge einsatzfähig bleiben, deswegen liefere ich den Reisebericht jetzt nach…

Zwingenberg erzwungen

Ich hatte mir extra eine Stadtführung für Zwingenberg mitgenommen, nach dem Frust mit der Bahnreise habe ich letzendlich einfach nur ein Lokal für „Speiss und Trank“ gesucht. Zumindest die Kamera und das Dakota habe ich eingepackt und mir die City gesucht. Allzu gross ist diese nicht und wegen der allgemeinen Wetterlage auch nicht überfüllt, obwohl es Gaststätten gab, die einen Themenabend wg. „Vatertag“ hatten… und ich konnte ein stilles Restaurant entdecken, wo ich dann mediterran speisen durfte2).

Passend waren eigentlich noch die Öffnungszeiten Öffnungszeiten der Touristeninformation in Zwingenberg, zu spät angekommen und dann an meinem „Starttag“ nicht geöffnet… Somit ging es ohne vertiefende Informationen zur Wanderung.

Jürgen A. Lamers 2010/05/13 21:40

Die erste Etappe

Motto: Es fehlte eine Sonnenschein an meiner Seite

Nach dem guten Frühstück ging es frohgemutes auf die Strecke. Beim Frühstück hatte ich schon mit Argusaugen aus dem Kellerfenster auf das Wetter geschaut und mir nach diesem eine Schnupperung des Wetters genommen, so war ich zu dem Schluss gekommen, zumindest den Rucksack „regentauglich“ aufzurüsten und meine Wenigkeit etwas wärmer einzukleiden bzw. einige Gegenstände schneller Griff bereit zuhalten3).

Der Anstieg zum Melibocus ist zu Anfang etwas deftig – wer den Zwölferkogel in Hinterglemm erwandert hat, lächelt müde darüber – wird später aber moderat. Als ich zu Anfang dieses Schild Deutsche Rivera lesen durfte, habe ich noch leicht geschmunzelt – am Ende der Tour hatte ich das Gefühl die 750l/m^2 just an diesem Tag abbekommen zu haben :-(

Jedenfalls habe ich mit dem Anstieg für diesen Tag die „Wolkengrenze“ überschritten, denn am Aussichtspunkt konnte ich vielleicht 50 Meter weitsehen und eher tiefsehen. Nichtdestotrotz führte dieser Anstieg nicht zu einem Höhenweg, sondern nur kurz zur Aussicht und sofort wieder herunter. Dabei durfte ich IMHO doch ein bisschen zuviel Asphalt spüren, der Steig führt auf dieser Teilstrecke4) etwas zuviel über Wanderstrassen5) oder gar Wanderautobahnen6), die kleinen schnuckeligen oder gar gefährlichen Teile unterliegen klar :-(

Hatte ich in der ersten ca. 4 Stunden den Steig für mich alleine, wurde ich am Felsenmeer7) vor Reichenbach plötzlich von den Massen empfangen und die Lautstärke stieg um 30db an… Beim Fotografieren dieser „Felsen“ habe ich irgendwie das Gefühl gehabt, die Fotos würden die Mächtigkeit der Steine nicht herüberbringen – leider muss ich diesen Eindruck bestätigen, in Natura ist dieses Meer wesentlich überzeugender.

Gefährlich fand ich eigentlich dann den Abstieg – zumindest für raufende Kinder –, denn plötzlich tauchen unmotiviert Stahl/Eisenpfähle zu Stützung von Treppenstufen ohne Stufen auf!!! Wer haftet eigentlich bei Unfällen dieser Art????

In Reichenbach habe ich endlich (nach ca. 4 Std.) eine richtige Pause eingelegt. Ich war eigentlich mit meinem langsamen Tempo sehr zu frieden und die Einkehr nach 10km (Felsberg, Ada's Buka) war für mich etwas zu früh. Es gab zum Glück für mich in Reichenbach eine kleine feine Bäckerei, wo ich mir einen Kaffee und eine Pizza-Stulle gönnen konnte. Die Pause hat gut getan, insbesondere, weil ich jetzt die Fototasche umschultern konnte… Bei einem neuen Rucksack, sollte man während der Tour die Ehrlichkeit besitzen und einige Einstellungen ändern – aber so zeitig, dass der akute Schmerz nicht zu einem permanten wird…

Die nachfolgende Strecke war gekennzeichnet durch Unstimmigkeiten8) zwischen Beschilderung und GPS-Tracks9), die nicht unbedingt durch schlechtes Signal verursacht waren. Gleich hinter Reichenbach durfte ich „überraschend“ eine Kletterwand kennenlernen In den Seilen , wo jemand wortwörtlich in den Seilen hing – alle Achtung vor diesem Herrn, ich würde es mir nicht zutrauen… – später gab es einen „Umweg“ wegen einem Hotel10), danach gab es spannende Unterschiede zu den Tracks, weil plötzlich „Steig“wege genommen wurden und nicht Forstwirtschaftswege Waldarbeit 11).

Und jetzt wurden die letzten zwei Stunden doch etwas frustrierend: Es hatte sich inzwischend eingeregnet12), zum Fotografieren war die Gegend auch nicht mehr so…13), plötzlich meldete sich eine Fussblase, die Schultern meckerten auch (s.o.)14), wegen dem Regen und der Streckenführung wurde es rutschig15) und ca. 8 Stunden Wanderung für ca. 25km reichten ganz einfach…16)

Im Etappenhotel – wo ich gerade ein mächtiges Abendessen zu mir nehmen durfte – wurde mir dann gesagt, dass ich „schnell“ von Zwingenberg die Strecke geschafft habe, andere Gäste würden erst am „Abend“ eintreffen – muss ich auf der Strecke irgendwie doch gestresst haben… Ok, das Wetter… aber das Motto ist halt stimmig…

Fazit: Wegen der Wetterlage, kann ich eigentlich keine Empfehlung geben… die Streckenlänge mit ca. 23 km ist annehmbar, die Steigung zu Beginn wirkt im Höhenprofil schlimmer als in Wirklichkeit17), der Anteil Wanderautobahnen ist für einen Steig zu stark, Nibelungen habe ich auf dieser Strecke nicht gespürt und die Anreise (s.o.) muss optimiert werden…

Jürgen A. Lamers 2010/05/14 21:19

Die zweite Etappe

Motto: Es fehlte zwei Sonnenschein an meiner Seite

Nach einem späten Frühstück ging es wieder auf den Steig. Zumindest begrüsste mich an diesem Morgen etwas die Sonne, erwärmt hat sie dennoch keinen… Es ging zuerst nach Lindenfels, dort gab es die ersten Hinweise auf Nibelungen: Ein Nibelungencafe!! Schon mal etwas ;-) Auf einer Anhöhe hinter Lindenfels bin ich auf die Wandergruppe vom Vortag getroffen – die Truppe hatte ich zum Schluss in Schlierbach getroffen – wir hatten uns kurz das Beileid wegen dem Wetter ausgesprochen… Kurzer Smalltalk und es hat mich weitergezogen. Die Strecke nach Gras-Ellenbach zeichnet sich durch mehrere nickelige Steigungen aus – irgendein Weizen muss schlecht gewesen sein… Das Wetter war irgendwie unbesonders, nicht feucht genug für Nebelbilder, wie am Tag vorher, noch sonnig genug um knackige Landschaftsfotos zu machen. Somit hat sich meine Ahnung bewahrheitet, dass ich weniger Fotos machen werde.

Vor Reichenheim durfte ich Gäste aus dem Hotel in Schlierbach überholen, die mich eigentlich wieder zurückrunden hätten müssen… bei meinem heutigen Tempo… Der Aufstieg zur Walpurgis-Kapelle hatte es wieder in sich… hier konnte ich doch wirklich eine Kerze für ein besonders wichtiges Bein18) anzünden. Die Gegend um diese Kapelle ist gut erschlossen, zu dem gibt es dort einen Naturerlebnissweg mit Riech- oder Fühlpfade.

Und plötzlich war ich vor Gras-Ellenbach, es sollten zumindest nur noch 2,2 km bis zum Ort sein, für den direkten Weg! Aber wir sind ja auf dem Nibelungensteig und Gras-Ellenbach lebt von dieser Sage! Damit wurde mir der Weg über einige kleinere Steigungen und Biegungen langwieriger gemacht und ich durfte dabei eine weitere Interpretation der Sage lesen. Wenn man dann nach Gras-Ellenbach herein kommt, merkt man gleich den Kurort. Es gab noch eine abschliessende Schleife zum Siegfried-Brunnen, zumindest bei dem Nibelungensteig ohne Verlängerung. Am Siegfried-Brunnen bin ich natürlich den Zeichen des Nibelungensteiges weitergefolgt… bis mir aufging, dass mich diese Wegzeichen nicht zurück nach Gras-Ellenbach bringen würden, sondern zum neuen Etappenziel…

Fazit: Die Strecke ist abwechslungsreich von der Strecke, fotografisch wg. der mauen Wetterlage eher nicht, mit kniffeligen Steigungen ausgestattet, vor Gras-Ellenbach hätte ich gerne die Talquerung statt des Höhenweges gemacht…

Jürgen A. Lamers 2010/05/15 21:55

Rückreise

Motto: Ich habe immer noch keinen Sonnenschein an meiner Seite

Zeitig genug (9:50 Uhr) ging es mit dem Bus nach Heppenheim, damit es mich mit der Bundesbahn zurück nach AC bringen sollte… Das man von Mainz nach Köln mit dem Zug gut 3,5 Stunden brauchen würde hatte ich nicht erwartet, aber jetzt in Live erleben dürfen… Das ich mich in Köln noch etwas selber vera…19), kostete noch einmal 1,5 Stunden… somit war ich um ca. 18:45 Uhr in AC und ich hatte mir mit der Sitzerei im Zug mehr Schaden zugefügt, als durch die zwei Tage Wanderung20)

Jürgen A. Lamers 2010/05/16 21:55

Abschliessendes Fazit

Hatte mich nach der ersten Etappe noch das Wetter etwas frustriert, durfte ich nach der zweiten Etappe feststellen, das mir die vorherige wesentlich besser gefallen hat!! Die erste Etappe hat sich irgendwie spannender gestaltet, die zweite war ereignisärmer…

Die Hotels waren sehr unterschiedlich und haben alle ihren speziellen Reiz – den man mag oder nicht… – deswegen gibt es dazu keine Beurteilung21). Bei einer eigenen Buchung werde ich aber demnächst auf einige Details achten…

Ob ich jemanden überreden werde, diese Wanderung mit einer größeren Gruppe durchzuführen, hängt im wesentlich von der An/Abreise ab – Auto ca. 3 Std.; DB ca. 4,5 Std. mit ICE. Dieser Faktor entscheidet, ob daraus eine Wochenend-Tour oder eine Brückentagstour wie bei mir wird und um ehrlich zu sein, meine Nahverkehrsanreise ist der helle Wahnsinn, an diesem Tag wäre ich mit dem Fluchzeug aber sonstwo hingekommen…

Jürgen A. Lamers 2010/05/18 22:18

1) danke an die Schalterbeamtin für diesen Service
2) Hm, ich mag in der Provinz gewesen sein, aber „Köln“ war nicht weit weg…
3) hat nicht ganz geklappt, das zweite Buff war nicht greifbar
4) Zwingenberg - Schlierbach
5) Kleinere Wege, nutzbar für die Forstwirtschaft
6) Breite Wege für die Forstwirtschaft
7) mir fällt da jedesmal „Steinhuder Felsenmeer“ ein, muss mal herausfinden warum…
8) Werde ich noch entsprechend dokumentieren
9) Ich hatte mehrere Tracks von meinen Infoseite gesaugt
10) diese Wegführung ist definitiv zur ersten Wegführung geändert worden/müssen/dürfen
11) Diese Bewirtschaftung erwarte ich auf einem Steig gerade nicht…
12) Na gut, so richtig Nass bin ich nicht geworden, Regenhose ist am Rucksack geblieben
13) Gegen Ende einer Tour passiert mir das meistens, ich frage mich, wieviel ich am zweiten Tag fotografieren werde…
14) Ich muss nicht nur Beintraining absolvieren, sondern auch meine Schultern entsprechend aufbereiten
15) Aeh, dass ist jetzt keine Kritik an den Steig, eher das Gegenteil – weil es spannend wurde
16) 6:40 Uhr Start, 14:25 Uhr Ende, immer 2 Stunden hinzurechnen!!
17) vielleicht bin ich mittlerweile doch etwas fitter geworden…
18) Nein, nicht mein
19) Ich wollte trickreich in Köln-Deutz in die RE1 einsteigen, diese meinte aber vor meine Nase wegfahren zu müsssen…
20) Der Schaden wurde aber durch eine wunnebare Thai-Massage bereinigt
21) wie zuerst angedacht
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